Weshalb es durchaus auch Hoffnung in all der dummdeutschen Pegida-Eskalation gibt, beschreibt Deniz Yücel schön. Denn im Gegensatz zu den 90ern, wo bis auf ein paar Antifas im Prinzip die komplette Medienlandschaft keinerlei Empathie für Refugees gezeigt hat und so auch in der Mehrheitsgesellschaft außer Lichterketten NACH den Morden wenig zustande kam, gibt es heuer doch etwas mehr Klarsicht auf derlei Volkserwachen. Und schön, dass es offenbar nun auch überregionale Zeitungen schaffen, auf andere Quellen als ihre eigenen Beiträge zu verlinken. Auch das ist zu begrüßen. Und jaaa, natürlich besteht die Gefahr, dass die Abwehr gegen Pegida zu einer kuschligen Deutschland-Standort-Werbung verkommt, die völlig unpolitisch jeder ernsthaften Kritik aus dem Weg geht und unterschlägt, dass der Normalzustand hierzulande hier nur mal deutlicher sichtbar wird. Aber dennoch ist es auch als Symbol extrem wichtig, wenn Tausende auf die Straßen gehen. Als Symbol, dass es, wenn auch extrem langsam, doch auch hie und da vorangeht. Als Symbol an alle, die nicht Margot Müller heißen, dass es auch Leute gibt, die anders denken. Symbolpolitik ist auch Politik. Sie darf nicht alles bleiben, aber es ist ein Anfang. "Das haben die Pegida-Deppen nun davon, dass sie das schon bei den Nazis so beliebte Wort von der „Lügenpresse“ herausgekramt haben: Mag es, Angela Merkel zum Trotz, Politiker geben, die meinen, die „Sorgen“ dieser Leute „ernstnehmen“ zu müssen, genießt Pegida zwar die Aufmerksamkeit, nicht aber die Zuneigung der Presse."