Der Tod von Oury Jalloh

Achtung: extreme Gewalt.

Heute vor zehn Jahren verbrannte der aus Sierra Leone stammende Oury Jalloh in einer Polizeizelle in Dessau. Er war an Händen und Füßen gefesselt und lag auf einer feuerfesten Matratze. Angeblich soll er sich mit einem
Feuerzeug, das später noch wundersamerweise auftauchte angezündet haben, während er gefesselt in der Zelle lag.
Ein Brandgutachter kam 2013 zu dem Ergebnis, dass das Feuer in der Zelle nur mit mehreren Litern Brandbeschleuniger möglich gewesen sein kann.
Der Prozess war ein Witz und die Initiative Oury Jalloh, die sich der Klärung des Verbrechens verschrieben hat, wird kriminalisiert. Alles wie nach deutschen Standards sehr üblich. Der gesamte Fall ist ein einziger riesiger Skandal und aus diesem Grund gibt es heute um 14 Uhr am Hauptbahnhof Dessau-Roßlau eine Kundgebung.

Die PM dazu fasst noch einmal zusammen:

„Aufgrund der hier in Kürze zusammengefassten eigenen Aufklärungsergebisse im Mordfall Oury Jalloh, kommt die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh zu der zwingenden Schlussfolgerung, dass weder die Dessauer Staatsanwaltschaft, noch die Bundesanwaltschaft an der Aufklärung der Todesumstände interessiert sind. Seit dem 7. Januar 2005 wird die Wahrheit über die Ermordung von Oury Jalloh in Polizeigewahrsam von Polizei und Justitz in der BRD kollektiv gedeckelt und vertuscht.
Mit großem Eifer arbeiten die Dessauer Staatsanwälte hingegen an der Strafverfolgung der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh. Nachdem die Initiative nun erneut unabhängige Gutachten in Großbritannien und Canada in Auftrag gegeben hatte, führt die Staatsanwaltschaft derzeit einen irrsinnigen Prozess gegen einzelne Aktivisten der Initiative vor dem Amtsgericht in Dessau.“

Alle wichtigen Infos zum Fall, das Brandgutachten und Presseberichte auf der Website der Initiative Oury Jalloh: initiativeouryjalloh.wordpress.com

Das Mobi-Video zum zehnten Jahrestag der Ermordung Oury Jallohs:

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